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Pleitewelle bei europäischen Fluggesellschafte: Nach Spanair nun auch Malev Zahlungsunfähig

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Seit Anfang dieses Jahres mussten schon einige deutsche und europäische Fluggesellschaften wegen finanziellen Problemen den Flugbetrieb einstellen, weshalb die Flüge tausender Flugpassagiere unerwartet ausfielen.
Leider gibt es für Fluggesellschaften keine gesetzlich vorgeschriebene Insolvenzabsicherung, sowie diese etwa für Reiseveranstalter vorgeschrieben ist, damit Kunden im Falle einer Insolvenz ihr Geld für eine gebuchte Reise oder Flug von der Insolvenzversicherung erstattet bekommen.
Folgende Airlines haben in den vergangenen Tagen den Flugbetrieb eingestellt:

  • Spanair: Über 22.000 Passagier wurden vergangene Woche von der Pleite der zweitgrößten spanischen Fluggesellschaft überrascht. Spanair bot auch Flüge von Frankfurt, Hamburg und München nach Barcelona und Madrid an, weshalb von dieser Pleite auch zahlreiche deutsche Flugpassagiere betroffen sind. Glücklicherweise war Spanair Mitglied im Airlineverbund „Star Alliance“ und somit konnten zahlreiche Flüge auf Flüge von Mitglieder dieser Luftfahrtallianz, z.B. auf alternative Flugverbindungen der Lufthansa umgebucht werden, allerdings oftmals gegen Aufpreis.
    Flugpassagiere deren Flüge nicht auf Flüge von anderen Fluggesellschaften bleiben zwei Möglichkeiten, um eventuell den Flugpreis erstattet zubekommen.
    a.) Wurde der Flug bar oder per Banküberweise, z.B. über ein Reisebüro bezahlt, kann sich nach Angaben von Spanair an den Internationalen Luftverkehrsverbands „IATA“ bzw. an das zuständige Reisebüro wenden (das widerum den Kostenerstattungsantrag an IATA weiterleitet) und hoffen, dass der Flugpreis über diesen Weg doch noch erstattet wird.
    b.) Flugpassagiere, die ihren Spanair-Flug per Kreditkarte bezahlt haben, müssen sich an ihren Kreditkartenanbieter wenden und eine Rückerstattung des Flugpreises beantragen.
    Ob in beiden Fällen die betroffen Spanairkunden das Geld für gebuchte Flüge aber tatsächlich erstattet bekommen, das wird das weitere Insolvenzverfahren erst zeigen.1.
  • Malev: Die ungarische Linienfluggesellschaft hatte gestern wegen Zahlungsschwierigkeiten den Flugbetrieb eingestellt. Malev bot von Berlin, Frankfurt, Hamburg und Stuttgart Flüge nach Budapest an. Malev war Mitglied der Luftfahrtallianz “ „Oneworld“ mit British Airways, American Airlines, Qantas u.a., betroffene Flugpassagiere können gegebenenfalls gebuchte Malev-Flüge auf alternative Flüge von Mitgliedern dieser Flugalliance umbuchen, allerdings auch in diesem Fall oftmals gegen Aufpreis.
    Im Gegensatz zu Spanair hat die ungarische Regierung angekündigt einen Entschädigungsfont von rund zwei Milliarden Forint (entspricht ca. 6,8 Millionen Euro) bereitzustellen, um betroffene Flugpassagier zu entschädigen. Für Kunden der insolventen Fluggesellschaft Malev sieht es zur Zeit also besser aus, den Flugpreis erstattet zu bekommen, als für Spanair-Kunden.2.
    Als Folge der Malev-Pleite haben jetzt schon zahlreiche Fluggesellschaften angekündigt, ihre Flugangebote zu Flugzielen in Ungarn insbesondere nach Budapest auzubauen. Air Berlin beispielsweise nimmt ab Montag eine neue Flugverbindung von Berlin nach Budapest auf. Die Lufthansa bietet ab Montag Flüge von Berlin und Hamburg in die ungarische Hauptstadt an.
    Die irische Billigfluggesellschaft „Ryanair“ und der ungarische Billigflieger Wizz Air wollen Budapest sogar in Budapest zusätzliche Flugzeuge stationieren und die angebotenen Flugverbindungen stark ausbauen.3.
  • Die saarländische Regionalfluggesellschaft Cirrus Airlines hat am 22.01.2012 einen Insolvenzantrag und mit sofortiger Wirkung den Flugbetrieb eingestellt. Die Fluggesellschaft hatte sieben Flugverbindungen innerhalb Deutschlands sowie nach Österreich und in die Schweiz angeboten, auf denen Cirrus Airline im vergangenen Jahr rund 200.000 Passagiere beförderte.
    Besonders schmerzlich sind gestrichenen Flugverbindungen für die sowieso schon angeschlagenen kleineren Regionalflüghäfen. So wird beispielsweise vom Flughafen Hof-Plauen keine Flugverbindung mehr nach Frankfurt am Main und ab Münster-Osnabrück wird keine Flugverbindung mehr nach Stuttgart angeboten, diese Flugverbindungen waren für die regionale Wirtschaft von großer Bedeutung.3.
  • Mit Jetisfaction aus Achim bei Bremen hat eine weitere deutsche Regionalfluggesellschaft Insolvenz angemeldet und der Geschäftsführer ist nach Medienberichten abgetaucht.
    Von der Pleite dieser Fluggesellschaft ist widerum der Flughafen Münster-Osnabrück betroffen, denn nun gibt es auch keine Flugverbindung mehr nach London. Im vergangenen Jahr hatte schon Air Berlin die Flugverbindungen von Münster nach Wien und London eingestellt.4.

Quellen:
1. focus.de -> Finanzen -> Finanz-News: „Insolvenz von Spanair: Passagiere bekommen keine Entschädigung“, 30.01.2012
2. Westdeutsche Zeitung, S.13: „Ungarns Malev fliegt in die Pleite, 04.02.2011
3. airliners.de -> Nachrichten: „Airlines bauen Budapest aus„, 03.02.2012
4. morgenpost.de -> Newsticker: „Saarbrücker Cirrus Airlines stellt Insolvenzantrag„, 23.01.2012
5. die-glocke.de -> Lokalnachrichten -> Regionales: „Keine London-Flüge vom FMO: Airline pleite„, 31.01.2012


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